Montag, 18. August 2008

Internet-Schnüffelei für Anfänger: Wie man im Netz ganz einfach personenbezogene Daten findet

Der Skandal um Datenklau in Deutschland sorgt für Empörung. So berichtet etwa die tz:

Polizei und Datenschützer schlagen Alarm!
Die dreisten Tricks der Datendiebe


München - Daten-, Verbraucherschützer und der Bund Deutscher Kriminalbeamter schlagen Alarm! Sie fordern schärfere Gesetze gegen Datenklau und warnen: „Es ist kein großer Akt, an illegale Daten heranzukommen.“


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Es ist auch kein großer Akt an legale und oftmals ziemlich peinliche Daten heranzukommen. Wer einmal staunen will, welche Spuren man ganz unversehen im Internet hinterlässt sollte einfach mal seinen Namen in diesen beiden Personensuchmaschinen eingeben:

www.123people.com

www.spock.com

Na? Erstaunt? Entsetzt? Nicht umsonst setzen manche Personalchefs heute Privatdetektive an, um herauszufinden, was über Bewerber so alles im Internet zu finden ist...


Siehe dazu auch folgenden Artikel bei www.gulli.com

www.123people.com Deine Spuren im Netz!

Die deutschsprachige Personensuchmaschine www.123people.com soll das Aufspüren und Sammeln von Daten von Privatpersonen erleichtern, hierbei fließen diverse offene Quellen aus dem Internet zusammen. Die Suche nach dem Berliner Journalisten Günther Jauch bringt beispielsweise eine große Zahl verfügbarer Fotos der Google Bildersuche zum Vorschein. Wer über einen öffentlichen Telefonanschluss verfügt, dessen Adresse und Nummern werden ebenfalls angezeigt. Auch YouTube wird nach allen verfügbaren Videos durchforstet.

Zur direkten Kontaktaufnahme mit der Person werden alle im Web gefundenen E-Mail-Adressen angezeigt. Eine weitere Recherche zur Person wird durch die Angabe zahlreicher Weblinks und durch eine Begriffswolke erleichtert. Doch nicht nur populäre RTL-Moderatoren sind dort auffindbar, auch Lieschen Müller von nebenan.

Wer dort nicht erscheinen mag, sollte in keinem der zahlreichen Sozialen Netzwerke oder Wikipedia öffentlich vertreten sein. Registrierte User können ihr eigenes oder fremde Profile mit Informationen vervollständigen und die Datenbank damit aufwerten. Auch das Hinzufügen von Tags, Kommentaren, Ratings, Weblinks und Bilder ist nach einem vorherigen Login möglich. Interessant dürfte dieses Portal für eingefleischte Fans von Musikern oder Schauspielern werden, die ihre private Sammlung an Bildern, Informationen und Videos vervollständigen möchten. Allerdings ist es auch eine Möglichkeit, Informationen von weniger prominenten Personen von nebenan schnell und unkompliziert in Erfahrung zu bringen.

Datenschützer mögen bei einem solchen Vorhaben aufhorchen. Doch das Portal bezieht seine Informationen lediglich aus den öffentlich einsehbaren Quellen des Internet, die über eine der Suchmaschinen sowieso verfügbar sind. Doch im Gegensatz dazu werden die Daten hier sehr übersichtlich aufbereitet und dargestellt. Wer seine Informationen nur spärlich bis überhaupt nicht im Netz verteilt hat, dessen Anonymität bleibt dementsprechend auch weiterhin gewahrt. Registrierte Nutzer können darüber hinaus genau bestimmen, wer auf welchen Teil ihrer Daten zugreifen darf.

Wer dort nicht erscheinen will, kann sich auf Wunsch auch austragen oder seine Daten von der Redaktion korrigieren lassen.


Es empfiehlt sich, diesen Rat der Internetseite www.netzpolitik.org äußerst ernst zu nehmen:

Wem die eigene Privatsphäre wichtig ist, sollte in Zukunft etwas genauer überlegen, welche Informationen er über sich ins Netz stellt - beziehungsweise welche er öffentlich zugänglich macht. Wer Internetdienste nutzt, sollte zudem die Einstellungen zum Datenschutz, die sogenannten Privacy-Settings, ein wenig durchsehen. Häufig genügt es schon, wie im Fall von Social Networking-Diensten wie StudiVZ oder dem amerikanischen Facebook, das eigene Profil auf “nicht-öffentlich” umzustellen - oder sich eben gar nicht erst eintragen.

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