Samstag, 31. Mai 2008

Ulfkottes grobe Schnitzer - Der Star-Journalist patzt in seinem Artikel über den Kriegsspiel-Skandal beim Kinderfest

Eigentlich möchte ich nichts Schlechtes über Udo Ulfkotte schreiben. Immerhin halte ich ihn für einen der besten investigativen Journalisten in Deutschland. Großartig finde ich insbesondere sein Buch "Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern". Ummso erstaunlicher, dass Ulfkotte in seinem in seinem Beitrag über den Schongauer DITIB-Kindefest-Skandal für die Homepage des auf Bücher über Esoterik und Verschwörungstheorien spezialisierten Kopp-Verlages gleich gegen zwei journalistische Grundregeln verstößt. Als da wären:

1. Das Nennen einer Quelle: Ulfkotte schreibt nicht, dass sein Artikel koplett auf einem Bericht des Münchner Merkurs vom 9. Mai basiert. Damit nicht genug: Zur Illustration hat er auch noch ein Bild des Kinderfestes aus der Merkur-Printausgabe eingescannt und ebenfalls ohne Nennen einer Quelle online gestellt.



Quelle: www.kopp-verlag.de

2.Sorgfaltspflicht: Wenn Ulfkotte schon abschreibt, dann hätte er den Merkur-Artikel wenigstens genau lesen sollen. Dann wäre ihm nämlich auch aufgefallen, dass es nicht in Peißenberg, sondern in Schongau eine türkische Grundschulklasse gibt. Und dass Murat Simsek auch nicht aus Peißenberg kommt, sondern als Schongau.

Da verwundert es schon, dass ausgerechnet ein Mann, dem solche groben journalistischen Schnitzer unterlaufen, ein Buch schreibt mit dem Titel: "So lügen Journalisten: Der Kampf um Quoten und Auflagen". Ganz bestimmt keine gute Referenz.

Freitag, 30. Mai 2008

Detailaufnahme: Taubeneigroße Hagelkörner

Um 15.05 meldete Radio Oberland am Freitagnachmittag:

30.05.2008, 15:05
Wetterdienst warnt vor Unwettern
Oberland - Der Deutsche Wetterdienst warnt in den kommenden Stunden vor schweren Unwettern im Oberland. Nach Angaben der Experten werden starke Gewitter und Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometer erwartet. Örtlich ist auch Starkregen und Hagel mit über 40 Litern pro Quadratmeter möglich. Dies kann stellenweise zu Überschwemmungen führen, so ein Sprecher.


Eineinviertel Stunden später gingen in Rottenbuch (die Bilder wurden in der Nähe des Fohlenhofes aufgenommen) auch schon die taubeneigroßen Hagelkörner runter:




Montag, 26. Mai 2008

RockOn-Festival 2008: Bloodlights sagen zu

Die Veranstalter des RockOn-Festivals in Peiting stellen Anfang Juli offenbar ein Riesen-Event auf die Beine. Das verspricht zumindest die Liste der Bands: Nach den Bundesvision-Teilnehmern Jennifer Rostock haben nun auch die Schweden-Jungs von Bloodlights zugesagt.

Die komplette Band-Liste für RockOn 2008 in Peiting am Freitag, 4., und Samstag, 5. Juli, in Peiting gibt es hier.

Als Appetithappen für RockOn 2008 das aktuelle Video von Jennifer Rostock: "Kopf oder Zahl"

Sonntag, 25. Mai 2008

Die Höhepunkte des Eurovision Song Contest 2008

Nein, ich werde den Ausgang des Eurovision Song Contest jetzt nicht kommentieren. Kein einziges Wort zur Punkteschieberei im Ostblock. Auch zum desaströsen Abschneiden unserer No Angels sage ich nichts und verweise lediglich auf die Berichterstattung der tz.

Sprechen wir lieber über die Höhepunkte des diesjährigen Song Contest. Nein, ich meine natürlich nicht das obligatorische musikalische Potpurri aus Balkangejaule und 90er-Jahre-Dancepop, dessen Beliebtheit auch hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang mittlerweile unaufhaltsam steigt.

Für mich kommen die Highlights des Eurovision Song Contests schon seit Jahren bei der anschließenden Punktevergabe. Und zwar vornehmlich aus den Ex-Ostblockstaaten, weil deren Moderatorinnen unserem NDR-Plagegeist Thomas Hermanns optisch um Lichtjahre voraus sind. Also egal, ob wir von den neuen EU-Ländern und Beitrittskandidaten unsere obligatorischen Null Punkte kriegen: Die Svetlanas, Joanas und Yulyas vor der Kamera sind der einzige Grund, warum ich auch im nächsten Jahr wieder einschalten werde.

Wenn wir schon Jahr für Jahr europaweit musikalisch abstürzen, wäre es doch angebracht, wenn der NDR für den Song Contest 2009 Jeanette Biedermann , Florentine Lahme oder Eva Padberg anheuert. Damit wir zumindest mädelsmäßig auf Augenhöhe mit der Konkurrenz kommen.

Aber genug geredet:

Ladies and Gentlemen - The Eurovision-Highlights 2008 come from

Romania:



Bulgaria:



Serbia:



Bosnia-Herzegowina:



Nachtrag vom 1.Juni:

Die erste Hürde für mein optisches Grand Prix-Verbesserungskonzept ist genommen:

Wie der Münchner Merkur berichtet, wird der unsägliche Thomas Hermmans beim nächsten Mal nicht mehr den Grand Prix im deutschen Fernsehen moderieren:


Hamburg (dpa) - Nach dem jüngsten Grand-Prix-Debakel für Deutschland durch den Absturz der No Angels schmeißt Vorentscheid-Moderator Thomas Hermanns genervt und frustriert hin.


Ob der NDR schon bei Biedermann, Lahme oder Padberg angerufen hat?

Herr Herres
, jetzt sind Sie am Zug!

Samstag, 24. Mai 2008

Fundstücke im Netz: Bilder von Schongau aus den Jahren 1937-1947

Wieder einmal beschert uns die Fotocommunity Flickr ein paar bemerkenswerte Fundstücke: Unter der Galerie "Schongau, 1937-47" hat der User "Very Good with Computers" ein paar Bilder hochgeladen, die Schongau in eben diesen Jahren zeigen sollen. Ich schreibe bewusst "sollen". Denn ob es sich auf den Bilder tatsächlich um die alte Tante Lechstadt handelt, lässt sich nicht genau feststellen.

Hauptsächlich Portratiaufnahmen, wie diese hier:



Quelle: www.flickr.com

Auf dem Bild mit den beiden alten Frauen, das ich motivisch übrigens erstklassig finde, könnte zumindest im Hintergrund der Lech zu erkennen sein. So ganz sicher bin ich mir da aber auch nicht:



Quelle: www.flickr.com

Der User, der die Bilder hochgeladen hat, ist auch kein Schongauer, so dass man ihn einfach mal fragen könnte. Sondern er kommt laut seinem Profil aus dem englischen Much Wenlock, Shropshire.

Aha.

In der Nähe von Much Wenlock treten übrigens am heutigen Samstag die "Bootleg Beatles" auf, stelle ich auf der Homepage der Gemeinde gerade fest. Eine Coverband der Fab Four, die der Daily Telegraph als "Fastidiously Authentic" lobt. Kein Wunder: Die Jungs kopieren die Beatles dermaßen authetisch, dass man meinen könnte, im Hintergrund läuft Playback. Is' aber tatsächlich live!

Wer sich die Bootleg-Beatles mal ansehen will: Bitteschön!

Donnerstag, 22. Mai 2008

Böser, böser Verfassungsschutz! Die peinlichen Aussagen des Linkspartei-Kreisvorsitzenden Günther Schachner

"Da steigt die Wut in einem auf", lautet die Überschrift eines Interviews mit Günter Schachner, dem Kreisvorsitzenden der Linkspartei in den Schongauer Nachrichten. Dasselbe Gefühl überkommt einen auch beim Lesen der hanebüchenen Aussagen Schachners. Ganz laut schreit er da "Pfui", weil seine Partei vom bösen, bösen Verfassungsschutz überwacht wird. Gemein! Sind doch in Wahrheit alles aufrechte Demokraten, die Genossinnen und Genossen von der Linkspartei. Meint zumindest Schachner.

Das Interview im Wortlaut:

-Halten Sie bei Ihrer nächsten Versammlung der Linken zwei Plätze für BND-Mitarbeiter bereit ­ Platz genug hätten Sie ja?

Nein, weil ich es für eine Sauerei halte, dass demokratische Persönlichkeiten vom Verfassungsschutz überwacht werden. Da werden Leute diskreditiert, die sich bei uns engagieren, damit bayerische Verfassung und Grundgesetz umgesetzt werden.

-Was ist das für ein Gefühl, als Gewerkschaftler und Ex-Sozialdemokrat möglicherweise überwacht zu werden?

Da steigt in einem die Wut hoch. Für mich ist das nicht akzeptabel, wenn man sich für Grundrechte einsetzt. Die sollen lieber die antidemokratischen Rechtsradikalen überwachen, davon gibt es auch hier immer mehr. Wir sind im Wahlkampf an Infoständen häufig angesprochen worden: Die Leute sagten, sie würden sich gerne in die Unterstützerlisten eintragen, müssten dann aber den Ausweis zeigen und hätten Angst vor Überwachung. So kann man Wahlen auch beeinflussen.

-Wollen Sie ernsthaft bestreiten, dass es bei den Linken Mitglieder gibt, die die demokratische Grundordnung hinterfragen?

Was ist die demokratische Grundordnung: Wenn man den hemmungslosen Kapitalismus in Frage stellt, stellt man dann die Demokratie in Frage? ,,Die Linke" will ausdrücklich den Artikel 20 des Grundgesetzes (die Bundesrepublik ist ein demokratisch-sozialer Bundesstaat) umsetzen. Altkader der SED, auf die Sie anspielen, gibt es bei uns kaum noch. Diese Frage müsste man dann ja auch den ehemaligen Blockparteien der DDR stellen, die heute in CDU, CSU oder FDP sind.

-Wie sieht es aktuell mit den Linken im Oberland aus?

Wir sind im Aufwärtstrend bei den Mitgliedern. In den sechs Landkreisen haben wir über 100 (vor 15 Monaten waren es noch 60). Ziel ist, in den Landtag einzuziehen, um die Politik für mehr soziale Gerechtigkeit beeinflussen zu können ­ siehe Armutsbericht. In Geretsried haben wir unseren ersten Ortsverband gegründet, Starnberg und andere sollen folgen.




Damit man versteht, was für einen Unsinn Schachner verzapft, solle man einfach mal lesen, was der fiese Verfassungsschutz in seinem aktuellen Bericht über die glorreiche Linkspartei so alles schreibt:

Zum Beispiel darüber, wie es SED-Altkader und Linkspartei-Vorsitzender Lothar Bisky (der auch schon mal den allgemeinen Schießbefehl an der Mauer öffentlich bezweifelt hat) mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung hält:

„Wir diskutieren auch und immer noch die Veränderung der Eigentums-
und Herrschaftsverhältnisse (...) Wir stellen die Systemfrage!
(...) Die, die aus der PDS kommen, aus der Ex-SED und auch die
neue Partei DIE LINKE – wir stellen die Systemfrage.“
(„DISPUT“ vom Juni 2007, S. 55)


"Damit bekennt sich die Partei in ihrer Programmatik weiterhin zu einer
extremistischen Ausrichtung", schlussfolgert der Verfassungsschutzbericht.

Schachner behauptet zwar ohne jeglichen Beleg, dass es ja gar nicht mehr sooo viele SED-Altkader in den Reihen der Linken gibt. Dabei übersieht er aber, dass sein Parteivosritzender Bisky ein solcher ist.

Auch mit Linksextremisten in den eigenen Reihen hat die LINKE kein Problem:

Auf diese Weise werden in der Partei „DIE LINKE.“ weiterhin Zusammenschlüsse
auch dann akzeptiert und unterstützt, wenn sich die
Ziele dieser Strukturen als offen extremistisch darstellen. Offen
extremistische Gruppierungen sind in wichtigen Gremien der Partei
vertreten.
Zu den offen extremistischen Zusammenschlüssen zählen insbesondere
die „Kommunistische Plattform der Partei DIE LINKE.“ (KPF),
das „Marxistische Forum“ (MF), der „Geraer Dialog/Sozialistischer
Dialog“ (GD/SD), die „Sozialistische Linke“ (SL) sowie die „Arbeitsgemeinschaft
Cuba Sí“.


Übrigens Herr Schachner: Entgegen Ihrer Parolen überwacht der Verfassungsschutz auch die antidemokratischen Rechtsradikalen. Was dabei herausgekommen ist, können Sie auf den Seiten 42 bis 115 des aktuellen Verfassungsschutzberichts nachlesen. Ihr Humbug im Sinne von "auf dem rechten Auge blind" zieht also nicht.

Aufschlussreich ist auch der Beitrag der Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld im Blog "Die Achse des Guten" über das in der Linkspartei tolerierte extremistische Gedankengut:

Was die Kommunistische Plattform wirklich tickt, kam auf einer kürzlich von der KPD organisierten Veranstaltung anlässlich des 40. Jahrestages der „sozialistischen Verfassung der DDR“, die von vielen Genossen der KP besucht wurde, heraus.
Unter großem Beifall der Anwesenden wurde dort verkündet, dass die Verfassung der DDR von 1968 die demokratischste Verfassung war, die es in Deutschland je gab. Sie wäre die einzige Verfassung gewesen, die von der Bevölkerung breit diskutiert, mit 118 Änderungen vervollkommnet und schließlich durch einen Volksentscheid mit über 90% er Zustimmung in Kraft gesetzt worden sei. Unter anderem hätten die Bürger der DDR den Verfassungsauftrag erteilt, die Grenzen ihres Staates zuverlässig zu schützen. In den Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes gegen die Mauerschützen sei dieser Verfassungsauftrag des DDR-Volkes missachtet worden. Weil die DDR-Bürger ihre Rechte vor Gericht selbst wahrnehmen konnten, brauchte man in der DDR nicht so viele Rechtsanwälte.
Nicht nur die Verfassung, sondern alle wesentlichen Gesetze kamen in der DDR durch den Willen des Volkes zustande. Sie war somit der einzige demokratische Staat auf deutschem Boden.


Lengsfeld resümiert:

Ist die Veranstaltung der unbedeutenden KPD nicht eine Petitesse? Nicht unbedingt. Denn Mitglieder dieser Partei werden von den Genossen der Kommunistischen Plattform auf die Listen der Linken gesetzt und sind schon in Parlamente eingezogen. Hier haben sie alle demokratischen Möglichkeiten, ihre verfassungsfeindlichen Positionen mit Steuermitteln zu verbreiten. Vor allem wirft es ein bezeichnendes Licht auf die Linke, wenn sie solche Positionen in ihrem geistigen Hinterland duldet.

Sonntag, 18. Mai 2008

Detailaufnahme: Ach wie süß!

Dem Schongauer an sich scheint ein romantisches Gemüt zu eigen. Das dachte ich mir heute morgen, als ich gleich hinter der Lechbrücke (auf der Schongauer Seite) dieses Plakat gesehen habe:



Was mich als jemanden, der seine Nase gern in anderer Leute Privatleben steckt, an solchen Plakaten immer nervt, ist die Beschränkung auf die Vornamen. Natürlich habe ich sofort bei Lokalisten geprüft, ob es denn einen Lijo in Schongau gibt. Fehlanzeige. Auch der Nickname "Lijo" gehört leider eine Frau. Und Nicoles gibt es bei den Schongauer Lokis leider auch nicht nur eine.

Grundsätzlich bestärkt mich das Plakat in meinem Eindruck vom sensiblen Schongauer Gemüt. Wofür auch diese Youtube-Liebeserklärung aus der Lechstadt spricht:



Jetzt interessiert mich natürlich brennend ob unser Schongauer Cyrano de Bergerac seine Herzensdame wieder bekommen hat.

Wer also etwas weiß: Einfach als Kommentar zu diesem Posting schreiben. Merci!

Montag, 12. Mai 2008

1860 Traditionsteam blamiert sich in Hohenfurch

Während sich der TSV 1860 München am Sonntag in München eine peinliche Personalposse rund um Geschäftsführer Ziffzer und Präsident von Linde geleistet hat (die tz fragt gar "Reißen sie 1860 in den Abgrund?"), ist das Löwen-Traditionsteam gegen die Provinzkicker des SV Hohenfurch gestrauchelt. Einen Spielbericht zur Blamage gibt es bei den Schongauer Nachrichten.



Hier stolpert Bernhard Winkler stellvertretend für die Traditionself.



Situationskomik: Als "Bubi" Bründl mehr oder weniger galant über den Rasen stolpert, zieht die Dame neben ihm vorsichtshalber den Kopf ein. Geht man nach ihrem Blick, findet sie offenbar wenig Gefallen an Bründls Hinteransicht.



Filigraner Fußball der Extraklasse: Die Sechziger-Traditionself und der SV-Hohenfurch demonstrieren formvollendetes Kurzpassspiel.

Übrigens konnten die Löwen dank der Blindheit des Schiedsrichters gute zehn Minuten lang bescheißen. Denn dem Unparteiischen ist es solange unbemerkt geblieben, dass die Sechziger zeitweise mit zwölf Mann auf dem Platz standen, bis ihn ein erboster Zuschauer unflätig auf dieses Versäumnis hingewiesen hat.

Enttäuschung des Tages: Martin Max ist trotz vorheriger Zusage nicht zum Spiel erschienen. Den Grund dafür kannte keiner der Organisatoren.

Mehr Bilder zum Spiel gibt es auf der Homepage des SV Hohenfurch.

Sonntag, 11. Mai 2008

"Heldentod im Pfarrheim" - Das Video zum Skandal um das Kinder-Kriegsspiel. Inklusive historischem Fehlgriff.

Für einen handfesten Skandal hat eine Gruppe Schongauer Grundschüler bei einem deutsch-türkischen Kinderfest im Peißenberger Pfarrssaal gesorgt. Unter dem Lärm von Maschinengewehrfeuer und Bomben sind die Kinder in Erinnerung an den türkischen Sieg bei der Schlacht von Gallipoli auf der Bühne den "Heldentod" gestorben. Der Vater von zweien der Kinder hatte dieses martialische Spiel im türkischen Fernsehen gesehen und mit den Kleinen einstudiert. Wir präsentieren: Das Video zu diesem Kinder-Kriegsspiel. Inklusive eines militärgeschichtlichen Fehlers.

Aber der Reihe nach:

So berichtet der Münchner Merkur über den Skandal:

Eklat um „Heldentod Aufführung“ bei deutsch-türkischer Feier

Peißenberg. Bei einem deutsch-türkischen Kinderfest in Peißenberg ist es zu einem Eklat gekommen: Zehn türkische Grundschüler aus Schongau stellten auf der Bühne den „Heldentod“ fürs Vaterland nach – sie liefen unter dem Lärm von Maschinengewehren in Kampfanzügen über die Bühne und stellten sich einer nach dem anderen tot, bis nur noch die türkische Fahne aufrecht stand.

Sowohl deutsche als auch türkische Gäste reagierten empört. „So etwas sollten doch keine Kinder machen“, sagte Harun Gök einer der Organisatoren des Kinderfestes. Auch der Leiter der Preißenberger Grundschule war geschockt: „Es war pervers, vor allem weil die Aufführung unter dem Motto Frieden für die Welt stattfand.“ Mittlerweile hat sich auch das türkische Generalkonsulat in München eingeschaltet.

Organisiert wurde das umstrittene Spiel von Murat Simsek, einem Vorstandsmitglied des Schongauer Ortsvereins der Türkisch-islamischen Anstalt für Religion DITIB. Er habe vor zwei Monaten so eine Inszenierung im türkischen Fernsehen zum Tag der Gefallenen gesehen und sich gedacht, „So etwas ist ganz einfach nachzuspielen.“.

Schulleiter Ende sieht dieses Schauspiel als Ausdruck einer fanatischen Ideologie: „Wie weit ist es noch vom heroischen Sterben für die türkische Fahne bis zum terroristischen Sterben für den Islam?“


Und dieses Video (ca. 10 Minuten) diente dem patriotschen Papa wohl als Vorlage:



Wie man so etwas findet?

Recht simpel: Bei Youtube einfach das türkische Wort für Gallipoli, also "Canakkale" eingeben sowie das türkische Wort für Kinder, also "cocuk".

Einen groben Schnitzer in Sachen Kriegsgeschichte leistet sich diese Aufführung: Eines der Kinder fuchtelt mit der Nachbildung einer russischen Kalaschnikow-MG vom Typ AK47 herum (zu sehen ab 3.16 Minuten im Clip).



Eine AK47. Bildquelle: wikipedia

Nun ist aber dank wikipedia hinreichend bekannt, dass ein Prototyp der AK47 erst 1946 gebaut wurde und das Ding ab 1947 in der Sowjetunion in Serie produziert wird. Und die Schlacht von Gallipoli/Canakkale fand bereits in den Jahren 1915/16 statt. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Schongauer Gruppe im Peißenberger Pfarrheim nicht den gleichen Fehler gemacht hat. Ansonsten gilt für den Organisator des Spiels: Setzen, in Geschichte durchgefallen!

Bumm, Bumm, Bumm, Bumm: Video eines Vierfach-Crashs bei der Oberland-Rally

Ein Video eines Vierfach-Crashs bei der Oberland Rally in Wildsteig hat ein Hobbyfilmer bei Youtube eingestellt. Vorab: Den Fahrern ist zum Glück nichts passiert.

Zuerst trägt es ein Fahrzeug aus der verschneiten Kurve in den Straßengraben. Gut eine Minute später rutscht das nächste Auto in den Graben und auf den Wagen drauf. Der Dritte im Bunde lässt auch nicht lange auf sich warten und rutscht wenige Sekunden später aus der Straße gegen einen Baum. Auto Nummer vier fährt als nächstes um die Kurve und mitten in den am Baum Geparkten hinein. Als optisches I-Pünktchen des Clips rieselt zum Schluß auch noch der Schnee vom Baum auf die Autos.

Bemerkenswert ist der Dialog zwischen dem Sprößling des Hobbyfilmers und dem hilfsbereiten Papa: (9 Sekunden nach Beginn des Clips)

"Willst Du dem helfen, Papa?"

"Dem brauchen wir nicht mehr helfen. Das hat sich."

Nachdem ein Auto gegen einen am Baumstumpf am Rand kracht, spannt der Filius, dass sich die beiden offenbar den idealen Abschnitt zum Gaffen ausgesucht haben (1:29 Minuten):

"Das war, glaub' ich, die richtige Stelle."

Pittoresk finde ich übrigens, wie der Schnee zum Ende des Videos vom Baum fällt, gegen den soeben das vierte Auto gefahren ist.

Fundstücke im Netz - Schongau in den Sechzigern und heute

Schon mal von Flickr gehört? Auf dieser Fotocommunity kann jeder Hobbyfotograf seine Bilder online stellen. Wer unter dem Stichwort "Schongau" sucht, findet ein paar jahrzehnte alte Bilder, die zeigen, dass sich die Lechstadt irgendwie kaum verändert hat.

Zum Vergleich: Schongau früher und heute.



Quelle: www.flickr.com

Das Flickr-Bild zeigt die Christophstraße im Jahr 1990. Scheint zwar Sommer zu sein. Allerdings findet sich im glorreichen Jahr unseres Triumphes von Rom keine einzige Deutschland-Flagge auf den Balkonen. Na, das sah 2006 aber anders aus.

So sieht es jedenfalls heute in der Christophstraße aus:



Heute steht zwar ein Bäumchen vor den Parkplätzen. Aber sonst hat sich in der Tat nicht viel verändert.

Als nächstes die Münzstraße samt Rathaus und Schongauer Nachrichten in den sechziger Jahren. Besonders gut gefällt mir Nostalgiker der 300er Mercedes vor der Redaktion.



Quelle: www.flickr.com

Zum Vergleich: Das Ganze im Jahr 2008.



Next: Lindenplatz in the Swingin' Sixties:



Quelle: www.flickr.com

And the Lindenplatz today:



Etwas hat sich zumindest ein wenig in Schongau verändert. Und zwar in der Bahnhofstraße. Die Tankstelle auf dem Flickr-Bild ist von der einen auf die andere Straßenseite gewandert und heißt jetzt "Esso". In der alten Tanke (deren Franchisegeber auf dem Bild leider nicht zu erkennen ist) ist heute ein Opel-Händler. Statt dem beschaulichen Tankstellen-Häuschen findet sich heute ein grauer, grauslicher, zweistöckiger Klotz, in dem ein Autohaus untergebracht ist. Dessen Baupläne offenbar auch aus den 60ern stammen. Weiß jemand übrigens, was das für ein Ford-Model ist, das vor der Tanke steht?



Zum Vergleich: Das Ganze heute.

Vorsicht beim Posten auf Lokalisten und StudiVz! Das Netz vergisst nie!

Egal ob "Lokalisten", "StudiVz" oder "Myspace": Social Communities liegen voll im Trend. Der gesamte Freundes- und Bekanntenkreis ist angemeldet und gibt uns Einblicke ins Privatleben. Manchmal fragt man sich aber schon, ob einige Leute ihr Hirn vor dem Posten einschalten.

Zum Beispiel zeigt uns eine 21-jährige Peitinger SPD-Gemeinderätin aufreizende Fotos in Reizwäsche. Ein Dame aus dem Schongauer JU-Vorstand wiederum zeigt uns ihren zugegebenermaßen recht tiefen Ausschnitt auf jedem zweiten Bild ihres Lokalisten-Profils. Is' zwar ziemlich lecker anzuschauen. Aber vorsicht, Leute! Solche Aktionen können nach hinten losgehen.

Denn mittlerweile durchforsten auch etliche Personalchefs die Lokalisten- und StudiVz-Profile der Bewerber. Und da kann es ganz schnell passieren, dass Ihr Euch beim Bewerbungsgespräch für ein Foto rechtfertigen müsst, auf dem Ihr kotzend bei der Beach-Party vor zwei Monaten zu sehen seid. Hirngespinste? Wer's nicht glaubt, braucht sich bloß diesen Beitrag des NDR-Medienmagazins Zapp anschauen:




Übrigens: Bei Lokalisten kann zum Beispiel jeder User sämtliche
Bilder im Profil mit einem simplen Rechtsklick herunterladen. Sprich: Was auch nur fünf Sekunden im Netz zu finden ist, landet möglicherweise sofort auf einer fremden Festplatte. Und anschließend vielleicht auf einer Tauschbörse für Erotikbilder.

Wie so etwas gehen kann, zeigt uns dieser kleine amerikanische Clip, der in amerikanischen Schulen den Jungs und Mädels die Gefahren des Postens intimer Bilder verdeutlicht:



Get the message: Anything you post online - anyone can see!

Alles, was Du online stellst, kann auch jeder sehen. So wie Sarahs roten Slip im Video. Oder die Reizwäsche der beiden Nachwuchs-Politikerinnen aus Schongau und Peiting.