Dienstag, 17. Juni 2008

Handymast oder was? Bauauschuss beschäftigt sich mit verdächtiger Konstruktion

Wie lange dauert es, bis in Schongau die große Panikmache der Mobilfunkgegner losbricht? Das habe ich in diesem Blog erst vor wenigen Tagen gefragt (siehe auch diesen Post), als mir der Handymast an der Sonnenstraße aufgefallen ist. Die Antwort: Wohl nicht mehr lange, denn am heutigen Dienstag hat sich bereits der Bauausschuss des Stadtrats mit dem Konstrukt auf dem Polizeigelände beschäftigt.

Auf die Tagesordnung gebracht hat den Masten die Stadträtin Kornelia Funke (CSU).



Kornelia Funke (CSU), geht mit offenen Augen durch die Welt, denn:

Offenbar war ihr als einziger Stadträtin der mit seinen knapp 40 Metern Höhe zugegebenermaßen leicht zu übersehende Mast aufgefallen. Zudem steht der ja auch noch an einer der prominentesten Kreuzungen Schongaus: Direkt zwischen Lidl auf der einen Seite und zwei Gaststätten auf der anderen Seite. Sprich: An einer Stelle, wo täglich nicht unbedingt viele Leute vorbeikommen.



Kaum zu erkennen: Der besagte Mast

"Welche Funktion hat dieser Mast?", fragte Stadträtin Funke im Bauausschuss.

Bürgermeister Karl-Heinz Gerbl (SPD) wusste das nicht so genau. "Das wird ein Mast von der Telekom sein - oder von der Polizei", tippte der Rathauschef, um dann aber einzuräumen: "Ich weiß es nicht."

Dass es sich um einen Handymasten handelt, vermuteten übereinstimmend Helmut Schmidbauer (CSU), Heinrich Forster und Robert Bohrer (beide SPD).

Michael Motz (UWV) meinte dagegen: "Das schaut aus wie ein Richtfunkmast für die Notfalldienste - für Feuerwehr und Rotes Kreuz." Motz besitzt durchaus Kenntnisse im Rettungsbereich. Schließlich ist der Ex-Bürgermeisterkandidat stellvertretender Kommandant der Werksfeuerwehr von UPM-Kymmene.

Ulrich Schwarzfischer von der städtischen Bauverwaltung sagte: "Das war ursprünglich ein Richtfunkmast - aber jetzt schaut es eher nach Mobilfunk aus."

Handy oder Rettungsfunk - das ist also die Frage. Bürgermeister Gerbl sagte immerhin zu, er wolle nun prüfen, worum es sich genau handelt.

Mit dem Protest dauert es vermutlich nicht mehr lange. Denn auch dersichtlich interessierter Stadtrat Sigi Müller (Grüne)verfolgte die Sitzung. Und der steht bekanntlich der notorisch mobilfunkkritischen Umweltinitiative Pfaffenwinkel nahe. Kein Wunder, dass Müllers Augen sofort zu leuchten begannen, als Funke die Rede den Masten ansprach. Na dann kann's ja losgegehen mit den Horrorszenarien über Handystrahlen.

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