Samstag, 31. Mai 2008

Ulfkottes grobe Schnitzer - Der Star-Journalist patzt in seinem Artikel über den Kriegsspiel-Skandal beim Kinderfest

Eigentlich möchte ich nichts Schlechtes über Udo Ulfkotte schreiben. Immerhin halte ich ihn für einen der besten investigativen Journalisten in Deutschland. Großartig finde ich insbesondere sein Buch "Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern". Ummso erstaunlicher, dass Ulfkotte in seinem in seinem Beitrag über den Schongauer DITIB-Kindefest-Skandal für die Homepage des auf Bücher über Esoterik und Verschwörungstheorien spezialisierten Kopp-Verlages gleich gegen zwei journalistische Grundregeln verstößt. Als da wären:

1. Das Nennen einer Quelle: Ulfkotte schreibt nicht, dass sein Artikel koplett auf einem Bericht des Münchner Merkurs vom 9. Mai basiert. Damit nicht genug: Zur Illustration hat er auch noch ein Bild des Kinderfestes aus der Merkur-Printausgabe eingescannt und ebenfalls ohne Nennen einer Quelle online gestellt.



Quelle: www.kopp-verlag.de

2.Sorgfaltspflicht: Wenn Ulfkotte schon abschreibt, dann hätte er den Merkur-Artikel wenigstens genau lesen sollen. Dann wäre ihm nämlich auch aufgefallen, dass es nicht in Peißenberg, sondern in Schongau eine türkische Grundschulklasse gibt. Und dass Murat Simsek auch nicht aus Peißenberg kommt, sondern als Schongau.

Da verwundert es schon, dass ausgerechnet ein Mann, dem solche groben journalistischen Schnitzer unterlaufen, ein Buch schreibt mit dem Titel: "So lügen Journalisten: Der Kampf um Quoten und Auflagen". Ganz bestimmt keine gute Referenz.

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