Mittwoch, 6. Dezember 2006

die musik.

© Universal

BLACK EYED PEAS: "MONKEY BUSINESS"

So schnell kann's gehen - eben noch ungewöhnlicher Westcoast-Hip-Hop-Geheimtipp, und schon zack!, rauf auf die Top-Of-The-Pops-Bühne. "Elephunk" (2003) war ganz klar der große Durchbruch für das Quartett; dass die Musik des Kollektivs immer wurzelverbunden blieb, ist hoch anzurechnen.

Auf dem neuesten Wurf mitten auf dem Höheflug nun wandeln die Peas im Jahr 2005 zwischen Wahnsinn und Genius; fürchterlich kommerzige Songs sind genauso drauf wie wahnsinnig geniale.

Wer beispielsweise den "Miserlou"-Bastard "Pump It" hört, ist versucht zu denken, dass das Original nur dafür gemacht wurde, für diesen Song als Grundlage zu dienen - derart gut passen die Vocals von Fergie und die Raps von Apl De Ap, Will I Am und Taboo darüber.

Wer auf "Gone Going", einer Jack-Johnson-Coverversion (auf der der Meister des entspannten Surf-Folks selbst Hand mit anlegt) die dazuarrangierten Funk-Bläser hört, fragt sich, wieso Jack Johnson auf dem Original da nicht selbst draufgekommen ist.

Und wer das Duett mit Soul-Pate James Brown "The Don't Want Music" schwitzen, schreien und grooven hört, weiß: diese Truppe hat höchste Ahnung von dem, was sie da sampled und neu mischt.

All diese genialen Momente, die ganz nebenbei auch noch abgehen wie Zäpfchen, lassen über Seltsames (etwa "My Style" mit Justin Timberlake) großzügig hinwegsehen.

Dazu kommt, dass die CD vorbildlich und einfallsreich verpackt ist. Das lustig zu lesendes Booklet und seine hochwertige Produktion schöpft den großen Vorteil aus, die eine CD gegenüber einer Platte hat: An ein aufwändig designtes LP-Cover kommt so schnell nichts, außer ein interessantes/lustiges/kunstvolles Booklet.

Fazit: Eine CD, deren große Momente überwiegen und über allzu Kommerziges hinwegtrösten.



(cu)



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