Mittwoch, 29. November 2006

der film.

ROYALE MIT KÄSE


Quelle: pixelquelle.de

Kommen wir gleich zur Sache: Casino Royale ist genau der Reinfall, den man seit dem Tag erwarten musste, als die Produzenten den Ex-Freund eines Viva-Girlies zum neuen 007 kürten. Das Traurige an der Sache: Der geeigneten Bond-Kandidaten wären es ja nicht wenige gewesen:

Jude Law zum Beispiel. Brite, blendend aussehend und mit einem gerüttelt Maß an englischem Humor ausgestattet. Oder Ewan McGregor. Brite, blendend aussehend… etc. Oder von mir aus noch einmal Pierce Brosnan, obwohl dessen letzter guter Bond mit Goldeneye auch schon gefühlte 30 Jahre zurückliegt.

Aber nein: Wohl nur aus dem Grund, dass er so schön mit Waschbrettbauch aus dem Meer steigen kann, entschieden sich die Produzenten für Daniel – ich war schon in Tomb Raider Scheiße – Craig. Wenn es nur diese unsägliche Videospiel-Verfilmung gewesen wäre! Auch im Team der Mossad-Killer bei „München“ war Craig, der ein fatales bisschen an „Ken“, den Ex-Freund von Barbie erinnert, absolut nichts sagend.

Egal wie krampfhaft die Drehbuchschreiber ihm für Casino Royale die ironischen Dialoge zusammengezimmert haben - er ist mit ungefähr so viel Humor gesegnet Steven Seagal oder Franz Müntefering.

Kann sich noch jemand an „Diamamtenfieber“ erinnern? An die Szene als Bond einen Killer den Fahrstuhl runterwirft? Gut, dann ein kleiner Flashback: Dummes Bond-Girl fragt: „Ist er tot?“ Bond: „Na, das wollen wir doch hoffen!“

Und heute: Kluges Bond-Girl fragt: „Werden wir ein Problem haben?“ Ken Bond: „Nein, Sie sind nicht mein Typ.“ „Klug?“ „Nein, Single!“ Flirten auf GZSZ-Niveau!

Okay, Craig ist nicht allein daran schuld, dass Casino Royale alles fehlt, was einen guten Bond ausmacht. Auch die Drehbuchschreiber haben auf ganzer Linie versagt.

Wo verdammt noch mal, wo sind die Superschurken geblieben? All die Glatzköpfe mit Katzen auf dem Arm und die Goldfingers oder Beißer? Tja, offensichtlich ist im Jahr 2006 ein „Bösewicht“ stylisher, der blutige Tränen heult.

Aber zumindest geht von ihm ja eine richtig furchterregende Bedrohung aus. Nein, nicht so was popeliges wie eine Atombombe in Fort Knox oder ein tödliches Virus, das die halbe Welt verseuchen soll. Besser: Er verschiebt Gelder für Terroristen. Wow!

Vorschlag: Wie wäre es, wenn Bond im nächsten Film verhindert, dass ein deutscher Großkonzern seine Handysparte an ein fernöstliches Unternehmen verhökert?

Na gut - tot ist Bond noch lange nicht. Knapp 15 starke Bond-Abenteuer wiegen fünf mittelmäßige und eine Katastrophe allemal auf. Außerdem sind Jude Law und Ewan McGregor ja auch noch auf dem Markt, liebe Produzenten. Denkt mal darüber nach, wenn Euch zwischen dem ganzen Product-Placement Zeit bleibt.

Und da erlaubt Blondie sich am Schluss glatt zu sagen: „Mein Name ist Bond. James Bond.“

Nein Ken – biste nicht!

Bond Fans, die noch eine Seele haben, werfen einen Blick auf die Seite

www.danielcraigisnotbond.com

Nachtrag: Man könnte jetzt böse mutmaßen, dass viele der Lobhudeleien auf Ken Bond in der Presse daher kommen, dass bei den Produzenten die Neigung, Journalisten zu schmieren, nicht gerade gering zu sein scheint.

(fr)

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