Montag, 29. September 2008

CSU-Wahldebakel: Das schreiben die Blogs



Quelle: http://www.flickr.com/photos/29376847@N06/2899173938/

Hochgeladen vom User lars.ludolph


Wie kommentieren die deutschen Blogs das Wahldebakel der CSU? Ansage hat einige Stimmen aus der Blogosphäre gesammelt:

Gastgewerbe Gedankensplitter, das seit langem gegen das von der CSU durchgesetzte Rauchverbot wettert, freut sich natürlich über deren Wahldesaster - und eine CSU-Koalitionsregierung mit der raucherfreundlichen FDP:

„Bayern jagt Rauchverbots-CSU zum Teufel“

Bei den bayerischen Kommunalwahlen hat sich angedeutet, daß die CSU wegen des bayerischen Rauchverbots in die Fresse bekommt, auch wenn die abgestraften CSU-Kommunalwahlkämpfer ja gar nicht die direkte politische Verantwortung tragen, sondern erste einmal nur stellvertretend verprügelt worden sind. [...]

Heute hat die CSU bei den Landtagswahlen die Quittung bekommen. Sie hat fast jeden Dritten ihrer Wähler von früher verloren und muß nun in den sauren Apfel beißen, mit einer der beiden Konkurrenten zu koalieren, die sich vehement gegen das Rauchverbot ausgesprochen haben."


Der CSU Blogger reagiert einerseits mit Entsetzen auf die Wahlniederlage, andereseits auch mit Hoffnung auf eine personelle Erneuerung:

Watschen für die CSU

Also ich würde nicht von einer Katastrophe sprechen - darunter verstände ich einen wie üblich hyperventilierenden Franz Maget als bayerischen Ministerpräsident einer Vier-Parteien-Koaltion - aber es war und ist eine deutliche Watschen für die CSU. Man muss jetzt der Partei und ihren Gremien die Zeit und Ruhe geben, deutliche Konsequenzen zu planen und durchzuziehen.Gerne geben wir einige Stichworte:

- Junge, charismatische Gesichter - möglichst weit vorne auf der politischen Bühne - braucht die Partei, die für konservative Inhalte mit “Wir”-Gefühl stehen (damit meine ich nicht unsere Generalsekretärin, tut mir leid). [...]

- Die Personaldiskussion mag ich ungerne anheizen, aber warum ein Parteivorsitzender unbedingt gleichzeitig Finanzminister sein muss oder danach gewählt wird, weil er halt besser mit der Fraktion kann als der andere Kandidat, der bei der Basis ungemein beliebt ist und eine deutlich bessere und angenehmere Außenwirkung zeigt, erschließt sich mir nicht ganz. Und den Söder mag ich zwar nicht, aber der ist medienerfahren und solange er unverwackelt ein konservatives Profil hat, soll er ruhig mehr Verantwortung bekommen.

- Bayern braucht im Bund wieder mehr Gewicht und Gesicht. Die Ausgangssituation dafür hat sich jetzt verschlechtert, allerdings sollten CSU und FDP (wir unterstellen einmal diese Konstellation, alles andere wäre nahe am politischen Selbstmord) sich gemeinsam ihrer Verantwortung gewahr sein, dass ihr Bündnis für das Modell steht, das 2009 Schwarz-Rot ablösen soll. [...]

manche Reaktionen erinnern an eine mustergültige Ehe, in der die Frau nach über 40 Jahren zum Scheidungsanwalt rennt, weil sie die kleinen Marotten ihres Mannes nicht mehr aushält.

Auf jeden Fall gilt es jetzt nach vorne zu schauen und die Weichen für eine christlich-soziale Zukunft in Bayern zu stellen.


Klausens Blog gibt sich lyrisch und kommentiert das Wahldesaster mit einem ziemlich verquasten Gedicht:

EWIGER ERKENNTNIS-NIMBUS

Wo uns die absolute Mehrheit
Dann doch zur einer relativen wird
Der Nimbus der Unbesiegbarkeit mal
Ganz einfach neu gedacht werden müssen
Denn Philosophen in die Partei eintreten?


Der Blog cdu-politik.de kommentiert die erdrutschartigen Verluste völlig fassungslos:

Katastrophe in Bayern
[...]
Minus 17 Prozent - die CSU in Bayern wurde kalt erwischt: die Gewichte im bürgerlichen Lager verschieben sich deutlich. Obwohl die SPD das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten kassiert hat, gibt es in diesen Stunden nur eine Nachricht: CSU bei kaum 43%. Die Partei, die Bayern stark gemacht hatte, wurde deutlich abgestraft.


Auf der Achse des Guten meint Richard Wagner, dass Beckstein und Huber für den Stoiber-Sturz abgestraft wurden:

Auch in Deutschland freut man sich gerne öffentlich. Ab und zu sogar aus gutem Grund. So haben sich auch am gestrigen Abend nicht wenige gefreut. Und worüber? Über die Abwahl in Bayern natürlich. Manch einer hat sich so gefreut, dass man denken konnte, einer seiner Lebensträume sei in Erfüllung gegangen. Als sei Franz Josef Strauß persönlich, wenn auch nur in Effigie, zur Strecke gebracht worden.

Waidmannsheil! Die erlegten Platzhirsche aber sind, wie man’s auch drehen und wenden mag, doch nur die beiden aus Film und Fernsehen bekannten Hanseln mit der Maß: Beckstein und Huber. Sie haben den Aufstand gegen den Übervater Stoiber geprobt, die Palastrevolte gewonnen und das Ergebnis beim Vox-Populi-Spiel verloren.


Ebenfalls auf der Achse des Guten kritisiert die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld den Umgang der Medien mit der SPD am Wahlabend: Trotz des schlechtesten Landtagswahl-Ergebnisses der Nachkriegsgeschichte hätten Journalisten sich lächerlich gemacht, indem sie Franz Maget ernsthaft mit dem Begriff Regierungsbildung in Verbindung brachten. Chapeau Frau Lengsfeld! Da ist was Wahres dran.

Die Wahl in Bayern haben die Nichtwähler entschieden. Nicht nur die Wahlergebnisse für CSU und SPD erreichten einen historischen Tiefstand, auch die Wahlbeteiligung war so gering wie noch nie seit 1949. Diese Tatsache wurde in keiner der vielen Wahlsendungen des heutigen Abends thematisiert. Statt dessen konzentrierte sich das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen ernsthaft auf die absurde Frage, ob die SPD, der es gelungen war, das verheerende Ergebnis der letzten Landtagswahl noch einmal zu unterbieten, nicht eine „Mehrheit gegen die CSU“ bilden solle. Dass ein Spitzenkandidat, der seiner Partei zweimal hintereinander ein Desaster bescherte, ernsthaft einen Auftrag zur Regierungsbildung bekommen zu haben glaubte, war lächerlich. Diese Peinlichkeit wurde nur übertroffen von öffentlich-rechtlichen Journalisten, die immer wieder die Frage nach einer Regenbogenkoalition stellten, statt Maget sanft, aber entschieden auf die demokratischen Spielregeln hinzuweisen. Besser noch, sie hätten ihn gar nicht vor die Kamera lassen dürfen, denn der SPD-Mann wirkte, als hätte er Drogen genommen. [...]


Sebbis Blog kommentiert:

Die CSU verliert ja doch ziemlich deutlich

Wie von den meisten vorhergesehen verliert die CSU in Bayern deutlich Stimmen. Fast 18 Prozentpunkte weniger … tja, Beckstein/Huber (und Söder) sind halt keine Stoibers :/


Jens Coldeweys Blog verfasst gar den "Nachruf auf eine Staatspartei".Tenor: Die CSU ist an ihrer eigenen Arroganz gescheitert.

Man scheint noch nicht auf die Idee gekommen zu sein, dass die Wähler die Nase schlichtweg davon voll hatten, für dämliches Stimmvieh gehalten zu werden, dass man die Zukunft der Kinder nicht weiter einem erstarrten bürokratischen Schulsystem opfern wollte und dass der an Missachtung des Parlaments grenzende Umgang mit der Opposition nur noch von Arroganz und Abgehobenheit zeugte. Wie wichtig der CSU der einzelne Wähler war, konnte ich selbst feststellen: Auf meine Anfrage an den örtlichen CSU Kandidaten Markus Blume, wie er denn als Landtagsabgeordneter seinen Einfluss auf Bundeszuständigkeiten auszuüben gedenke, um sein “Steuerkonzept” umzusetzen (”Volle Pendlerpauschale, mehr Kindergeld, niedrigere Steuern — Dafür setze ich mich ein.”), welche landespolitischen Position er denn vertrete und auf welche Art die unter dem Slogan “Mehr Netto für Alle” angekündigten Steuergeschenke denn gegenfinanziert werden sollten, warte ich noch heute auf Antwort…

Montag, 22. September 2008

Wahlspots zur Landtagswahl: Sepp Daxenberger (Grüne) gibt den besseren Konservativen

Seit ihren Gründungstagen haben die Grünen bei ihren Wahlspots gestalterisch einen Quantensprung nach vorne gemacht. Wie unfreiwillig komisch die Wahlwerbung ehedem wirkte, zeigt der Spot zur Bundestagswahl 1980 - den ich beim ersten Anschauen allen Ernstes für eine Loriot-Satire gehalten habe.



"Opa, warum sind die ganzen Fische tot?"

"Weil die Industrie das Rheinwasser vergiftet hat."

"Wer hat Dir das gesagt?"

"Die Grünen. Die arbeiten für eine gesunde Umwelt."

Welten liegen zwischen damals und dem aktuellen Spot zur bayerischen Landtagswahl 2008:



Weil man die konservativen bayerischen Wähler lieber nicht mit dem Krampfhennen-Image einer Claudia Roth oder der Esoterik-Tante Barbara Rütting verschrecken möchte, dreht sich der Spot einzig und allein um den bayerischen Sepp Daxenberger. Der kommt noch so daher, wie mancher CSU-Politiker in Bayern gerne wirken möchte: Volksnah, erdverwachsen und bayerisch-zünftig. Gedreht hat Daxenbergers Spot der Regisseur und Grimme-Preis-Träger Hans Steinbichler. Der Mann versteht sein Handwerk offensichtlich. Der Spot will den Eindruck vermitteln: "Mei, der Sepp is halt oafach a Pfundskerl, geh." Und erreicht sein Ziel.

Gedreht wurde der Film vor einer bayerischen Bilderbuchkulisse: Blauer Himmel, saftig grüne Wiese, dichter Nadelwald. Die Optik ist minimalistisch. Im Bild ist lediglich Daxenberger zu sehen.

Gleich zur Einleitung eine Aussage, die bei den Konservativen den richtigen Nerv trifft. "I war immer oana, der tief verwurzelt war. Un da wo i leb', des is mei Heimat und I ko ma nix Besseres und nix Schöneres vorstellen."

Einprägsame Botschaften, gewürzt mit einer kräftigen Prise Humor: "Bissl Gentechnik gibt's net. Des geht genausowenig wie a bisserl Schwanger zum werden. Wer für die Gentechnik ist, der entscheidet sich gegen des Leben und gegen die Schöpfung."

"46 Jahr'CSU. I denk, des reicht."

Daxenbergers Spot soll mit das von den Christsozialen propagierte Bild: "CSU = Bayern" widerlegen. Auch wenn nördlich von Ulm den Spot kein Mensch versteht. Das gelingt Daxenberger derart gut, dass CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer (managt der CSU-Wahlkampf - siehe diesen Münchner Merkur-Artikel) beim ersten Anschauen des Filmchens vor lauter Schreck vermutlich hyperventiliert hat. Wenn jetzt noch in Vergessenheit gerät, dass die Grünen vor gar nicht allzu langer Zeit die Kruzifixe aus den bayerischen Schulen verbannen wollten (siehe dazu diesen Bericht im Münchner Merkur), dann gräbt der Daxenberger Sepp auch einige Stimmen aus dem konservativen Milieu ab.

Einen habe ich im aktuellen Landtagswahl der Grünen übrigens vermisst. Wen? Kleiner Tipp in Form des Grünen-Wahlspots zur Bundestagswahl 2005:



Genau, den Dicken! Wo der in diesem Wahlkampf geblieben ist, wird eine andere Folge der Wahlspot-Analyse zeigen.

Sonntag, 21. September 2008

Enttäuschender Saisonstart im Berkwerk in Peiting

Der Saisonstart im Bergwerk war enttäuschend. Die Halle war am Freitagabend lediglich zu drei Vierteln gefüllt, was für einen Eröffnungsabend nach der Sommerpause einfach miserabel ist.

Was das Publikum angeht, so verkommt der Laden zusehends zu einer Kinderdisco. Altersdurchschnitt: Gefühlte 14 Jahre. Musik: Hip Hop, sonst nix. Vorbei sind die Zeiten, als halbwegs fähige DJs noch zwischen Rock, Dance und Black pendelten. Da muss sich auch keiner wundern, wenn die minderjährigen Gangster-Karrikaturen künftig zahlungskräfigere Kunden weghalten.

Auf der Bergwerks-Homepage finden sich jetzt (Sonntagabend) noch keine Fotos von diesem Schnarch-Abend. Komisch: In der vergangene Saison waren die Fotos vom Freitag meist schon am Samstagnachmittag hochgeladen. Wird schon seine Gründe haben...

Ich spüre jedenfalls kein großes Bedürfnis, meine Freitagabende künftig im Bergwerk zu verschwenden.

Eindrücke vom Saisonstart gibt es in dieser Audio-Slideshow. Bilder mit Atmo vom Freitagabend, mit dem Handy aufgenommen - presented on Youtube:

Samstag, 20. September 2008

Rottenbuch: Hütte brennt ab

Gerade eben, um kurz nach Mitternacht, ist im Rottenbucher Ortsteil Aachen eine Hütte abgebrannt.

Bilder von der Freiwilligen Feuerwehr Rottenbuch im Einsatz:









Die Feuerwehrmänner vor Ort wußten noch nichts über die Brandursache.

Mal abwarten, was die Schongauer Nachrichten erfahren.

Nachtrag vom Montag, 22. September:

Das vermelden die Schongauer Nachrichten:

Holzhütte Raub
der Flammen
In Flammen aufgegangen ist Samstagnacht in Rottenbuch eine Holzhütte,
die Jugendliche im Sommer auf einem Privatgrundstück errichtet hatten.
Nach Polizeiangaben wollten sich die Jugendlichen etwas zu Essen machen
und heizten dazu einen Eisenofen ein. Dabei unterschätzten sie allerdings
die Hitze des Ofenrohrs. Am Austritt des Rohrs begann die Hütte zu
brennen. Löschversuche der Jugendlichen mit einem Gartenschlauch und
einem Feuerlöscher brachten nichts; die Feuerwehr Rottenbuch rückte aus,
um den Brand zu löschen. Der Sachschaden beträgt rund 500 Euro.

Mittwoch, 17. September 2008

Top oder Flop? Wie wird die neue Saison im Peitinger "Bergwerk"?

Es war einmal eine Disco im Industriegebiet von Peiting...

Man schrieb den Frühling anno 2002, da eröffnete diese Disco in einer ehemaligen Bergwerks-Fabrikhalle und gab sich den folgerichtigen Namen "Bergwerk". Eine Disco in der Fabrikhalle, im Nebenraum war die Peitinger Traditionskneipe Guadzle untergebracht. Im ersten Stock gab es eine Après-Ski-artige Bar.

Das Konzept schlug ein wie eine Bombe, die ersten beiden Jahre zog es Leute an, wie das Licht die Motten. Volles Haus am Freitagabend, meistens auch am Samstag. Fähige DJs legten sowohl Rock auf als auch Hip Hop und Dance. Es war einfach für jeden etwas dabei.

Doch wie es so oft der Fall ist: Jede Disco verliert zusehends an Reiz. Irgendwann bietet der Laden einfach nichts Neues mehr. Vor allem, wenn ein Inhaber sich nichts einfallen lässt. Die Plakate und Flyer kündigten die verschiedensten Parties an, etwa "Springbreak" oder "Beach-Parties". Der Höhepunkt an Peinlichkeit war übrigens eine "First Christmas Party" am 24. September, bei der sämtliche Bedienungen mit Nikolaus-Mützen rumlaufen mussten. Doch egal, wie die Events auch hießen. Letztlich feierten die Leute immer noch im Bergwerk, in den selben Räumen mit den selben Getränken und den selben DJs. Die tollen Fetennamen wurde als das wahrgenommen, was sie im Endeffekt waren: Alter Wein in neuen Schläuchen.

Der Besitzer wollte auch an die legendären Peitinger Helloween-Parties anknüpfen. An das Original im Zikuszelt im Peitinger Süden kam die Bergwerk-Version allerdings nicht annähernd ran. Die ersten Jahre war volle Hütte, dann sank das Interesse deutlich. Hier zwei Bilder von 2004:





Der Glanz der Anfangsjahre blätterte vom Bergwerk also zusehends ab.

Seit ungefähr Frühjahr 2004 war die Disco am Freitagabend nur noch zur Hälfte gefüllt. In den folgenden Jahren gingen die Besucherzahlen weiter zurück. Statt Red Bull schenkte man billige Kopien à la Bayernpower aus. Die Longdrinks waren zunehmend schlechter eingeshcänkt. Kurzzeitig gab es zwar eine Cocktail-Bar im Obergeschoss. Doch der so genannte Barkeeper war derart überfordert, dass man nicht selten eine Stunde oder länger auf seinen Cocktail warten musste. Nun, das galt nicht unbedingt für Mädchen mit tiefem Ausschnitt, dafür aber für die Fraktion mit den XY-Chromosomen. Weil die XY-Gäste aber tendenziell mehr saufen erwies sich der Barkeeper rückblickend als Fehlgriff. Schließlich wurden sowohl Bar im ersten Stock als auch die Après-Ski-Bar geschlossen und bis heute nicht wieder aufgemacht.

Dann wurde auch noch ein DJ engagiert, dem sein Ego offenkundig wichtiger war als sein Job. Hauptsächlich fiel er durch derart schlechte Witze auf, dass jeder Anheizer auf Senioren-Kaffeefahrten dagegen wirkte wie Dave Chapelle.

Fatalerweise steht diese Lachnummer heute immer noch hinter dem Mischpult.

Zwischendrin benannte sich das Bergwerk in Vanillo-Club um und wollte keine Disco mehr sein, sondern eine edle Lounge. Natürlich mit den entsprechenden Getränkepreisen von fast 7 Euro pro Cocktail. Weil eine Fabrikhalle im Industriegebiet natürlich die dümmste Location für eine Lounge ist und die Leute zuvor nicht zuletzt wegen des billigens Alks ins Bergwerk gekommen waren, war das ganze von vornherein zum Scheitern verurteilt. Also wurde aus der Vanillo-Lounge wieder das Bergwerk. Doch an alte Zeiten konnte der Laden längst nicht mehr anknüpfen.

In der vergangenen Herbst- und Wintersaison sah es im Bergwerk zumindest wieder etwas besser aus: Freitags meistens wieder voll. Samstags auch, dank der Griechen-Rock-Parties. Diese kopieren einigermaßen erfolgreich die Atmosphäre der legendären Schongauer Rock-Disco "Grieche" - inlusive einem der ehemaligen DJs hinter dem Plattenteller. Außerdem brachten die Rockon-Konzerte an einigen Wochenenden im Jahr wieder richtig Leben in die Bude. Das war allerdings in erster Linie das Verdienst der Veranstalter, weniger des Besitzers.

Am kommenden Freitag ist nun wieder Saisonstart im Bergwerk.Das vermeldet die Homepage:

Jawohl Freunde, es ist wieder soweit!!
Der Sommer flaut ab, jetzt wird es wieder Zeit einzuheizen!!
Am 19./20.09. werden wir genau dies tun und ein richtiges Megafest zur Begrüßung der neuen Saison in der Bergwerks-Arena feiern!
Lasst Euch das nicht entgehen und feiert mit uns in die neue Saison!!!
Mehr unter Events!


Kann das Bergwerk in der kommenden Saison wieder an glorreiche alte Zeiten anknüpfen? Oder beginnt eine neuerliche Talfahrt?

Ich werde mir das Saison-Opening am Freitag anschauen und dann darüber schreiben.

Montag, 15. September 2008

Altenstadt: Hammer-Fallschirmsprung mit einer "Wingsuit"

Ein Youtube-User hat das Video eines sensationellen Fallschirmsprunges über Altenstadt auf hochgeladen. Grandiose Luftaufnahmen, beeindruckendes Panorama aus über tausend Metern Höhe. Mehrere Springer in "Wingsuits" beim Landeanflug auf Altenstadt.

Wer nicht weiß, was eine Wingsuit ist - Wikipedia liefert wie immer die Antwort:

Ein Wingsuit ist ein Flügelanzug für Fallschirmspringer mit Flächen aus Stoff zwischen den Armen und Beinen, um die vertikale Fallgeschwindigkeit auf bis zu 80 km/h zu senken und in eine horizontale Vorwärtsgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h umzuwandeln. Dadurch können beträchtliche horizontale Strecken zurückgelegt werden, wie beispielsweise die Überquerung der Straße von Gibraltar von nicht weniger als 20,5 km.[1]


So sieht das Ding aus:



Quelle: www.wikipedia.de

Und so sieht der (die? das?) Wingsuit beim Sprung aus:



Quelle: www.wikipedia.de


Und das ist der Youtube-Clip. Sehen und staunen!

Donnerstag, 11. September 2008

Die Werbespots der Parteien zur Landtagswahl - Heute: Die CSU

In unregelmäßigen Abständen werde ich hier die Werbespots der Parteien zur Landtagswahl in Bayern vorstellen und kommentieren. Den Anfang macht heute die CSU: Bieder inszeniert, dennoch aussagekräftig.



Was der Spot vermitteln soll, erklärt die CSU auf ihrer Homepage selbst auf ihrer Homepage:

"Unser Spitzenkandidat Günther Beckstein zeigt, warum die CSU die einzige Partei ist, die Bayerns Erfolgsweg fortsetzen kann."

Und so zeigen die CSU, respektive Beckstein also, was in Bayern dank der Schwarzen so alles vorbildhaft läuft. Damit der Zuschauer mit der Interpretation der Bilder auch ja nicht überfordert wird, kommentiert Beckstein die Szenen aus dem Off.

Erste Szene: Beckstein im Anzug, lässig ohne Krawatte, diskutiert mit einer Meute Schulkinder. "Bildung wird ganz großgeschrieben. Wie haben in Bayern die besten Schulen und die besten Schüler Deutschlands." Subtext: Seht her, ich kann soagr richtig locker sein. Auch wenn ich sonst so steif daherkomme wie ein Nußknacker.

Zweitens: Ein Haufen Kinder rennt kreischend auf Beckstein zu, dahiner schieben mehrere Mütter ihre Kinderwägen. Das könnte bedeuten: Was Tokio Hotel schaffen, das schaffe ich schon lange. Aber die Bedeutung ist eine andere und wird von Beckstein auch gleich geliefert. "Für mich sind Familien und Kinder das wichtigste."

Drittens: Beckstein inmitten von Robotern in einer Fabrikhalle. Auch hier bleibt nichts der Phantasie überlassen. Denn Beckstein erklärt: "Bayern ist amtierender Deutscher Meister beim Wirtschaftwachstum." Mit dem Vergleich will die CSU offensichtlich die Fußball-Fans ansprechen.

Viertens: Zwei Polizisten reiten an Beckstein vorbei. Ein wenig seltsam, denn in Bayern werden die Verbrecher und Islamisten eher selten von Polizisten hoch zu Ross gejagt. Anschließend winkt ein Motorradpolizist dem vorbeifahrenden Ministerpräsidenten zu. Der Kommentar dazu: "Bei uns in Bayern gibt es die wenigsten Verbrechen und die höchste Aufklärungsquote."

Dann zeigt sich der evangelische Beckstein noch mit dem katholischen Kirchenoberhaupt Papst Benedikt XVI. Ein BEckstein-Kommentar fehlt zwar, trotzdem ist der Subtext klar: Ich stehe zu den christlichen Wurzeln Bayerns.

Zum Schluß steht Beckstein noch neben Bundespräsident Horst Köhler. Botschaft: Mich nehmen auch Leute ernst, die auf Bundesebene etwas zu sagen haben.

Immerhin bleiben die Szenen bleiben hängen, was bei Fernsehspots entscheidend ist. Schließlich können Parteien in den Filmchen nicht groß argumentieren. Der Spot muss eine Botschaft in verkürzter und eingängiger Form rüberbringen - und das in der knapp bemessenen Zeit von einer Minute. Und das gelingt dem CSU-Spot ganz gut.

Doch der Spot wirkt so unsäglich langweilig. Kinder, winkende Polizisten, der herumspazierende Beckstein. Gähn! Kann man das nicht ein wenig mehr emotionalisierend machen? Vor allem nervt die lasche Hintergrundmusik. Unaufdringliche, fast schon einschläfernde Gitarrenklänge, die besser zu einer Kaffewerbung passen. Da würde es nicht überraschen, wenn Beckstein auf einmal aus einem Haferl Kaffee nippt und schwärmt: "Das Aroma Mittelamerikas..."

Wie man so einen Spot tausendmal ansprechender produziert, kann Beckstein von einem anderen Konservativen lernen. Der kommt aus den USA und heißt John McCain.

Das ist sein Youtube-Clip "Man in the Arena":



Eingängige Szenen, schnelle Schnitte und das ganze untermalt von einer treibenden, spannungsgeladenen Musik, die an das Thema aus dem Film "The Fog of War" erinnert.

Zu Beginn eine Kamerafahrt durch die Wolken, dann erscheint der Satz: "Die Zeit ist gekommen." Anschließend ist Winston Churchill zu sehen, im Hintergrund läuft seine berühmte Rede "we shall fight on the beaches...", die er auf dem Höhepunkt des Krieges gegen Nazi-Deutschland gehalten hat.

Dann McCain am Rednerpult und im Gespräch mit Verteranen. McCain sagt:

"Behaltet den Glauben. Behaptet Euren Mut. Haltet zusammen. Bleibt stark. Gebt nicht nach. Weicht nicht zurück. Steht auf. Wir sind Amerikaner und wir werden niemals ergeben. Sie werden sie ergeben"
Sie werden kapitulieren.

Dann Bilder vom jungen McCain in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft. Im Hintergrund spricht wieder Churchill: "Gebt niemals nach!"

Annschließend Bilder vom beinharten US-Präsidenten Teddy Roosevelt, dann wieder von McCain, wie er salutierend aus der Gefangenschaft zurückkehrt. Dann ist noch ein kleines Kind mit Cowboyhut und amerikanischer Flagge zu sehen, zum Ende hin läuft ein Mädchen mit wehenden Haaren in der Abendsonne durch ein Feld.

Zum Schluss: "Niemand soll mir erzählen, dass wir unser Land nicht stärker machen können. Das können wir und das werden wir auch, wenn ich Präsident bin. Gott schütze Amerika."

McCains Botschaft ist klar: "Ich bin genau der Anführer, den ihr braucht. Gerade jetzt, wo die feigen islamischen Terroristen unsere Freiheit bedrohen. Ich weiß, was Krieg ist. Denn ich bin ein richtiger Soldat gewesen, nicht so ein feiger Vietnam-Drückeberger wie dieser George W. Ich bin sicher kein Strahlemann wie dieser ewig grinsende Obama. Das waren Chruchill und Roosevelt genausowenig. Aber sie waren verdammt erfolgreich."

Zugegeben: McCains Wahlspot ist Pathos pur. Aber er wirkt.

Dienstag, 9. September 2008

Simona Brokmann aus Altenstadt spielt in RTL-Serie - Die Kritiken dazu fallen mies aus

Die Altenstadterin Simona Brokmann spielt in der RTL-Actionserie "112-Sie retten dein Leben". Das vermelden die Schongauer Nachrichten heute:

Hauptrolle bei RTL
Altenstadt – Eine Altenstadterin ist eine der Hauptdarsteller der neuen RTL-Actionserie " 112-Sie retten dein Leben". Simona Brokmann ist seit 25. August täglich zu sehen.

Für die Darstellung der Blinden habe ich bereits von verschiedenen Seiten positive Rückmeldungen und sogar Fanpost bekommen", freut sich Simona Brokmann. Sie verkörpert in der Serie, in der ein kombiniertes Einsatzteam aus Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräften im Mittelpunkt steht, die blinde Koordinatorin der Truppe, Rita Brandt. Zu der Rolle kam sie über ihre Kölner Schauspielagentur. Dort befinden sich auch die RTL-Studios, in denen die Innenszenen der Serie gedreht wurden. Brokmann ist in Düsseldorf aufgewachsen, wo sie mit 18 Jahren eine Ausbildung zur Krankenschwester begann. Sie gab ihre Arbeit in einem Herzzentrum jedoch nach wenigen Jahren auf und entschied sich, Schauspielerin zu werden.



Hier finden sich noch einige Angaben zu Simona Brokmann von ihrer Agentur.

Demnach hat Brokmann bislang wenig TV-Erfahrung, außer in ein paar eher unbedeutenden Rollen in der ARD-Serie Marienhof.

"112-Retter" in Uniform ist offenbar eine ziemlich billige Version von Serien wie "Emergency Room". Die platte Version des sowieso schon reichlich seichten Arztserien-Formats für den anspruchslosen RTL-Seriennachmittag. Das lassen jedenfalls einige Kritiken vermuten, die im Netz veröffentlicht wurden.

Eine miserable Kritik gab es etwa auf www.quotenmeter.de:


Insgesamt muss festgestellt werden, dass all das für ein Format von netto 22 Minuten viel zu viel ist und im Ergebnis weder Fisch noch Fleisch geworden ist. So ist es dann auch mehr als fraglich, ob RTL mit der nächsten Daily im Programm gerade den problematischen Sendeplatz um 17.00 Uhr in den Griff bekommen kann.

Neben aller Banalität muss RTL aber positiv zugute gehalten werden, das neben dem eigentlichen Versuch ein solches Format zu entwickeln aber vor allem die Kombination mit der im Anschluss laufenden Soap «Unter Uns» gelungen ist. Denn hierdurch kann der Sender auf einen Audience-Flow setzen, der beiden Formaten zuschauertechnisch sicherlich nutzen wird.

Fazit: Für alle Soap-Fans zu empfehlen, alle anderen Zuschauer werden nach kurzer Zeit wieder die Flucht ergreifen. Denn am Ende bleibt doch nur eine harmlose neue Endlosserie aus dem Dunstschatten der Daily-Soaps.


Hier gibt es die vollständige Kritik.


Auch auf dem Blog Star Command Communiqué ist die Serie nicht besser weggekommen.

Bereits nach der ersten Folge hieß es:

Also, dieser erste Eindruck ist kein guter und etliche meiner Befürchtungen haben sich bestätigt. Ich lasse mich gern eines besseren belehren, deswegen werde ich mir noch die weiteren Folgen ansehen - wie lange ich es aushalte, bleibt abzuwarten. Bislang scheint es sich dabei nur um eine weitere tägliche Serie zu handeln, bei der “Realismus” mit “ä” geschrieben wird. Oder um es etwas blumiger zu sagen:

Wenn “Emergency!” der edle Champagner unter den Rettungs-Serien ist, dann ist “112 - Sie retten Dein Leben” ein Glas Ahoj-Brause, bei dem man allerdings sowohl das Wasser als auch die Brause vergessen hat und das Glas zudem schmutzig ist.


Der Autor hat die "112-Sie retten Dein Leben" wie angekündigt eine Woche lang verfolgt. Sein vernichtendes Resumé:

Immerhin ist es tatsächlich so, dass eine tägliche Serie, die die Arbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst thematisiert, ein neues Konzept ist. Nicht neu ist hingegen die Umsetzung. Es ist mehr “Gute Zeiten, schlechte Zeiten”, nur dass die ganzen Jugendlichen durch (einigermaßen) erwachsene Menschen ersetzt wurden und halt nicht in einem hippen Café oder einer Werbeagentur arbeiten, sondern im Rettungswesen. Die persönlichen Geschichten, die erzählt werden, könnte so auch in irgendeine andere Umgebung gesetzt werden, sie sind völlig austauschbar und gehen mir mittlerweile auf die Nerven. Hier wurden Möglichkeiten einfach verschenkt. Mal ganz davon abgesehen, dass die Menschen genauso zickig reagieren, wie in jeder anderen Seifenoper. Gibt es ein Problem oder einen Konflikt, redet man nicht darüber, nein, man schweigt beleidigt. Auf diese Weise lässt sich der Konflikt über unzählige Episoden hinziehen und man muss sich nichts neues ausdenken.

Verschenkt wurden auch die Möglichkeiten, einen Hintergrund aufzubereiten, denn darüber erfährt man eigentlich nichts. Okay, man sieht, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei unter einem Dach - das scheint eine Novität zu sein. Aber warum? Was ist das? So eine Art Pilotprojekt? Das wird nicht gesagt. Ist die Verwaltungschefin deswegen so hinter den Zahlen her, weil sie weiß, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen, wird das Experiment auch ganz schnell wieder abgeblasen? Was ist das mit der “Paramedic”? Wird hier ein neues Berufsmodell für den Rettungsdienst ausprobiert? Fragen, deren Antworten recht spannend sein könnten. Leider wurde das alles in die Wolken geblasen für ein bisschen Action und 08/15-Seifenoper-Handlung.



Hier eine Video-Vorschau für die RTL-Serie "112-Sie retten Dein Leben":



Und hier das Intro zur Serie:



Wer sich ein eigenes Bild dieser Serie machen will: Sämtliche Folgen kann man sich kostenlos auf der RTL-Homepage ansehen.

Samstag, 6. September 2008

Audio-Diashow zum Rottenbucher Fohlenmarkt

Impressionen vom Rottenbucher Fohlenmarkt:




Die Schongauer Nachrichten berichten:

Riesenandrang beim Fohlenmarkt
Rottenbuch – Ein großer Andrang herrschte wieder beim Fohlenmarkt in Rottenbuch. An die 4000 Besucher aus nah und fern wollten die Versteigerung von exakt 93 jungen Pferden miterleben.

Bereits seit 1907 gibt es den Kaltblutfohlenmarkt in Rottenbuch, seit 1953 wird der Fohlenmarkt in der heutigen Form mit Versteigerung der Fohlen durchgeführt - so kann man die Spannung bei den Besuchern steigern. Laut Rottenbuchs Bürgermeister Andreas Keller ist dieser Fohlenmarkt der einzige, der unter freiem Himmel stattfindet.

In all den Jahren hat die Veranstaltung nichts von ihrer Faszination eingebüßt und ist als Zeugnis lebendigen Brauchtums ein Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. ,,Es ist ein beeindruckendes Bild, wenn man die Qualität der Fohlen sieht, die von Jahr zu Jahr besser wird", schwärmte Florian Schelle, erster Vorsitzender beim Pferdezuchtverband Oberbayern, der die Auktion veranstaltet.